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25.08.2025

14. Jahrestreffen der FROCS unter VDB-Schirmherrschaft

Die Freunde des Centaure trafen sich in diesem Jahr beim SV „Leinetal“ Uder

Am Wochenende 22. bis 24. August fand das 14. Jahrestreffen der FRiends Of the Centaure Society (FROCS) statt. In diesem Jahr kamen die Freunde des „Centaure“ (der lizensierte belgische Nachbau des Colt 1860 Army) in Uder zusammen, genauer: beim SV „Leintetal“ Uder e. V., in der nordwestlichsten Ecke Thüringens im Dreiländereck Hessen/Niedersachsen/Thüringen.

35 Teilnehmer waren angereist zu dem traditionellen Event, davon je zwei aus den USA (natürlich aus Texas) und aus den Niederlanden. Ziel des seit 2010 stattfindenden jährlichen Treffens ist der Gedankenaustausch, die Diskussion neuer Forschungsergebnisse, das traditionelle Centaure- & Conversion-Match nach Regeln des BDS-Westernschießens, sowie eine Ausstellung der diversen Modelle und Variationen des Centaure und mit jährlich wechselndem Fokus weiterer Westernwaffen. 

Schirmherr der Veranstaltung war in diesem Jahr VDB-Geschäftsführer Ingo Meinhard. Es war ihm eine große Ehre, denn im Herzen sei er von Kindesbeinen an ein Cowboy, bekannte er in seinem Grußwort. Umso bedauerlicher fand er es, dass er nicht persönlich an dem Treffen teilnehmen konnte, da er wegen eines lange geplanten Lehrgangs andernorts verpflichtet war. Dank der Flexibilität und der Großzügigkeit der Veranstalter um Wolf „Long Johns Wolf“ Niederastroth durfte Ingo Meinhard sein Grußwort als Video-Botschaft übermitteln, das am Samstag den Teilnehmern und Besuchern gezeigt wurde. 

„Nicht nur dank unserer Gastgeber vom SV Leinetal Uder unter Leitung von Kim „Johnny Goodtime“ Ausmeier und der Kooperation von Petrus war das ein wirklich gelungenes Jahrestreffen, an das wir gern zurückdenken“, berichtet Wolf Niederastroth. Etwa die Hälfte der Teilnehmer trat zum Centaure- & Conversion-Match an. 
Zwar musste das die geplante Exkusion „in die Pilze“ unter der Leitung von Bernd „Bernie Blackbeaver“ Häcker ausfallen, weil die Trockenheit der vergangenen Wochen das Pilzwachstum zum Erliegen gebracht hatte. Aber „da wir FROCS Improvisation gewohnt sind, gab es trotzdem einen Kessel professionell zubereiteter köstlicher Champignons und Pfifferlinge“, berichtet „Long Johns Wolf“.

Die folgenden Hintergrundinfos hat uns freundlicherweise Ingo „Cheyenne Wolf“ Standke übermittelt:
Die FROCS - FRiends Of the Centaure Society (www. 1960nma.org) sind eine internationale Interessengemeinschaft – kein e. V. – von derzeit 351 Mitgliedern weltweit. Das größte Kontingent davon stellen dabei die 154 Deutschen.
Diese Interessengemeinschaft ergab sich unerwartet bis ungeplant infolge der ersten Publikationen von Forschungsergebnissen zur Geschichte des lizensierten belgischen Nachbaus des Colt 1860 Army, heute bekannt unter dem Namen „Centaure“. Dieser Perkussionsrevolver wurde in einer unerwartet großen Anzahl unterschiedlicher Modelle zwischen 1959 und 1973 beim Traditionsunternehmen Fabriques d’Armes Unies de Liège (FAUL) hergestellt.
Das verbindende Element der FROCS sind bei > 95 % der Besitz eines oder mehrerer Centaure, und zwar als Sammlerwaffe(n), aber auch noch heute als ernst zu nehmende Wettkampfwaffe(n) im sportlichen Einsatz.
Drei deutsche Fachzeitschriften machten seinerzeit diese Forschungsarbeit hier bei uns frühzeitig bekannt, in den USA war es zuerst ca. 2009 der Cowboy Chronicle der Single Action Shooting Society (SASS). Treiber dieser Centaure-Forschung waren Wolf D. Niederastroth und der Texaner James Frugé aus Lubbock, Texas.
In den Jahren ist im deutschsprachigen Raum ein recht belastbares Netzwerk von Sammlern und Sportschützen, teilweise in Personalunion, entstanden.
Dem Engagement von FROCS-Mitgliedern und einem Sachverständigen des VDW ist seit 2017 eine verbindliche Definition von „Neo-Classiker“ zu verdanken, ausgelöst durch die Centaure-Forschung.
Seit 2018 wurden durch die FROCS neben Publikationen viele internationale Ausstellungen der Sammlerobjekte „Neo-Classiker“, speziell in Richtung Westernwaffen in Museen, auf Messen und sonstigen Locations realisiert. Somit wurde aus dem Ur-Objekt, dem „Centaure“ ein großes Sammelgebiet, welches Waffen erfasst, deren Hersteller zum Teil heute auch nicht mehr existieren.