24.11.2025
Die Veranstaltung im Europäischen Parlament zu den geplanten EU-Beschränkungen für Bleimunition, die am Dienstag, 18. November 2025, vom Europaabgeordneten Riho Terras (EVP, Estland) ausgerichtet wurde, machte deutlich, dass der aktuelle Verordnungsvorschlag erhebliche praktische, wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Probleme mit sich bringt. Obwohl die Umweltziele anerkannt werden, weisen Vertreter der Jagd, des Schießsports und der Industrie darauf hin, dass die vorgeschlagene Verordnung in ihrer jetzigen Form unausgewogen ist und unangemessene Folgen für die betroffenen Bereiche hätte.
Die europäische Munitionsindustrie betonte, dass zivile und militärische Produktion eng miteinander verflochten sind. Daher würden Einschränkungen im zivilen Markt direkte Auswirkungen auf die Versorgung der Sicherheitsbehörden und Streitkräfte haben, trotz der vorgesehenen Ausnahmen. Dies gefährdet Produktionskapazitäten, Lieferketten und Investitionssicherheit.
Auch für den Schießsport und dessen Infrastruktur würde die Regelung erhebliche Belastungen bringen. Sportverbände warnen vor unpraktikablen Vorgaben, die sowohl den Spitzen- als auch den Breitensport gefährden. Viele Vereine könnten sich die Umstellung auf alternative Munition, neue Sicherheitsanforderungen oder teure Modernisierungen von Schießständen nicht leisten.
Auch der VDB, vertreten durch seinen Europäischen Dachverband AECAC, meldete sich in Person von Peter Braß (Fotos: ©Alexander Louvet) zu Wort und warnte bei zu kurzen Übergangsfristen davor, dass Büchsenmacher und der Waffenfachhandel durch unverkäufliche Bestände von Munition finanziell belastet werden und somit für den Fachhandel massive wirtschaftliche Einbußen zu befürchten wären. Die Kommission nahm die Bedenken auf und sagte zu, dass darüber noch beraten werden muss. Auf die Aussage, Dänemark hätte bereits vor vielen Jahren umgestellt und die Verwendung von Blei in Munition verboten, erwiderte der AECAC, dass Dänemark kein Mitglied der CIP sei und somit diesbezüglich keine Regeln einzuhalten waren, was aber auf viele Europäische Mitgliedstaaten nicht zutrifft. Außerdem hat der Übergang in Dänemark viele Jahre gedauert.
Zudem ist es aus Sicht des AECAC fraglich, ob die angestrebten Umwelt- und Gesundheitsziele im Verhältnis zu den realen Belastungen, der bereits bestehenden Regulierungen und den bereits laufenden freiwilligen Umstellungsprozessen stehen. Einige Aussagen der Kommission zur technischen Verfügbarkeit alternativer Munition weichen von der brancheninternen Realität ab.
Insgesamt zeigt die Diskussion, dass die geplante EU-Beschränkung in ihrer aktuellen Form unausgereift ist und wesentliche wirtschaftliche sowie sicherheitsrelevante Faktoren unzureichend berücksichtigt. Der AECAC fordert daher, im Einklang mit den geäußerten Bedenken der Industrie und anderen Verbänden, einen praxisnahen, verhältnismäßigen und technisch realisierbaren Ansatz, der Umweltziele berücksichtigt, ohne den gesamten Sektor zu destabilisieren.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist auf YouTube zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=gCh391wQn-Q
Geplante EU-Beschränkung von Bleimunition
Info-Veranstaltung im EU-Parlament
Die Veranstaltung im Europäischen Parlament zu den geplanten EU-Beschränkungen für Bleimunition, die am Dienstag, 18. November 2025, vom Europaabgeordneten Riho Terras (EVP, Estland) ausgerichtet wurde, machte deutlich, dass der aktuelle Verordnungsvorschlag erhebliche praktische, wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Probleme mit sich bringt. Obwohl die Umweltziele anerkannt werden, weisen Vertreter der Jagd, des Schießsports und der Industrie darauf hin, dass die vorgeschlagene Verordnung in ihrer jetzigen Form unausgewogen ist und unangemessene Folgen für die betroffenen Bereiche hätte.Die europäische Munitionsindustrie betonte, dass zivile und militärische Produktion eng miteinander verflochten sind. Daher würden Einschränkungen im zivilen Markt direkte Auswirkungen auf die Versorgung der Sicherheitsbehörden und Streitkräfte haben, trotz der vorgesehenen Ausnahmen. Dies gefährdet Produktionskapazitäten, Lieferketten und Investitionssicherheit.
Auch für den Schießsport und dessen Infrastruktur würde die Regelung erhebliche Belastungen bringen. Sportverbände warnen vor unpraktikablen Vorgaben, die sowohl den Spitzen- als auch den Breitensport gefährden. Viele Vereine könnten sich die Umstellung auf alternative Munition, neue Sicherheitsanforderungen oder teure Modernisierungen von Schießständen nicht leisten.
Auch der VDB, vertreten durch seinen Europäischen Dachverband AECAC, meldete sich in Person von Peter Braß (Fotos: ©Alexander Louvet) zu Wort und warnte bei zu kurzen Übergangsfristen davor, dass Büchsenmacher und der Waffenfachhandel durch unverkäufliche Bestände von Munition finanziell belastet werden und somit für den Fachhandel massive wirtschaftliche Einbußen zu befürchten wären. Die Kommission nahm die Bedenken auf und sagte zu, dass darüber noch beraten werden muss. Auf die Aussage, Dänemark hätte bereits vor vielen Jahren umgestellt und die Verwendung von Blei in Munition verboten, erwiderte der AECAC, dass Dänemark kein Mitglied der CIP sei und somit diesbezüglich keine Regeln einzuhalten waren, was aber auf viele Europäische Mitgliedstaaten nicht zutrifft. Außerdem hat der Übergang in Dänemark viele Jahre gedauert.Zudem ist es aus Sicht des AECAC fraglich, ob die angestrebten Umwelt- und Gesundheitsziele im Verhältnis zu den realen Belastungen, der bereits bestehenden Regulierungen und den bereits laufenden freiwilligen Umstellungsprozessen stehen. Einige Aussagen der Kommission zur technischen Verfügbarkeit alternativer Munition weichen von der brancheninternen Realität ab.
Insgesamt zeigt die Diskussion, dass die geplante EU-Beschränkung in ihrer aktuellen Form unausgereift ist und wesentliche wirtschaftliche sowie sicherheitsrelevante Faktoren unzureichend berücksichtigt. Der AECAC fordert daher, im Einklang mit den geäußerten Bedenken der Industrie und anderen Verbänden, einen praxisnahen, verhältnismäßigen und technisch realisierbaren Ansatz, der Umweltziele berücksichtigt, ohne den gesamten Sektor zu destabilisieren.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist auf YouTube zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=gCh391wQn-Q