10.08.2025
Kriminelle Banden überfallen Waffenhändler in der Schweiz
Deutsche Händler in Grenznähe bisher nicht betroffen
Kriminelle Banden haben in den vergangenen zwei Monaten Einbruchdiebstähle in mehreren Waffenfachgeschäften in der Schweiz begangen. Die Schweizer Zeitungen und Nachrichtenportale sind voll mit Berichten darüber (siehe Link-Liste unten), auch in französischen Medien werden die Taten thematisiert, aber in Deutschland ist die Serie von Überfällen im Nachbarland kaum eine Nachricht wert.
Sind denn unsere deutschen Fachhändler nicht auch gefährdet? Der VDB hat recherchiert und bei der Polizei nachgefragt.
Das Schweizer Bundesamt für Polizei (fedpol) antwortet auf unsere Anfrage wie folgt:
Die Schweiz biete für die Täter „auf kleinem Raum viele Ziele, es wurden jüngst nicht nur Waffenhandlungen, sondern auch Bankomaten-Sprengungen und Überfälle auf Luxus-Autohändler verübt, vor allem von Tätern aus Frankreich. Ob sich das also 1:1 auf Deutschland übertragen lässt, ist schwer zu sagen. Die Schweiz hat – aufgrund eines relativ liberalen Waffenrechts – auch mehr z. B. taktische Waffen im Angebot, als dies in einigen Nachbarländern der Fall ist. Kurz: Eindeutig beantworten lässt sich die Frage nicht; bezüglich des Schutzes empfiehlt es sich nach unserer Erfahrung, möglichst keine Waffen in Schaufenstern über Nacht zu lassen, da mit Fahrzeugen in die Schaufenster gefahren wird.“
Auch die deutschen Polizeien in Grenznähe, also die Polizeipräsidien Konstanz und Freiburg, haben wir gefragt, ob sich unsere Händler Sorgen machen müssen. Die Antwort: „In der Vergangenheit gab es in der Grenzregion auf deutscher Seite keine Überfälle / Einbrüche in Waffengeschäfte. Weder in dem Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz noch im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg.“ Ob eine aktuelle Gefährdung für Händler auf deutscher Seite besteht? Diese Frage könne „seriös nicht beantwortet werden“, es bestünde allerdings diesbezüglich ein ständiger Austausch mit den Schweizer Behörden.
In den Medienberichten zu der Serie von Überfällen werden einige Schweizer Besonderheiten herausgehoben, die das Land so attraktiv für kriminelle Banden machen. So wird z. B. Ralf Kusterer, Vorsitzender der DPolG in Baden-Württemberg von der Neuen Zürcher Zeitung so zitiert: „Der höhere Lebensstandard in der Schweiz und die damit verbundenen Tatgelegenheiten bieten verstärkt Anreize für entsprechende Täter.“ So gesehen, sind unsere deutschen Händler wohl weniger gefährdet, zum Ziel von Profi-Einbrechern zu werden. Ausgeschlossen werden kann das Risko aber nicht!
Medienschau:
SRF (29.07.2025): Was tun gegen die ausländischen Waffendiebe?
Blick (online 26.07.2025): Einbrecher drohte bei Verhaftung mit Explosion
Blick (online 22.07.2025): Mehrere Einbrüche in Waffengeschäfte
Tagesanzeiger (22.07.2025): Waffendiebstähle häufen sich in der Schweiz
Neue Zürcher Zeitung (online 07.08.2025): Die Frau hört einen „Höllenlärm“ und erblickt einen schwarz gekleideten Mann mit einer Leiter
Neue Zürcher Zeitung (online am 26.07.2025): „Wir sind einfach zu naiv!“: Warum sich ausländische Banden die Schweiz für ihre Raubzüge aussuchen
TeleZüri (04.08.2025): Interview mit Daniel Wyss, Präsident des Schweizer Büchsenmacher- und Waffenfachhändlerverbandes
Sind denn unsere deutschen Fachhändler nicht auch gefährdet? Der VDB hat recherchiert und bei der Polizei nachgefragt.
Das Schweizer Bundesamt für Polizei (fedpol) antwortet auf unsere Anfrage wie folgt:
Die Schweiz biete für die Täter „auf kleinem Raum viele Ziele, es wurden jüngst nicht nur Waffenhandlungen, sondern auch Bankomaten-Sprengungen und Überfälle auf Luxus-Autohändler verübt, vor allem von Tätern aus Frankreich. Ob sich das also 1:1 auf Deutschland übertragen lässt, ist schwer zu sagen. Die Schweiz hat – aufgrund eines relativ liberalen Waffenrechts – auch mehr z. B. taktische Waffen im Angebot, als dies in einigen Nachbarländern der Fall ist. Kurz: Eindeutig beantworten lässt sich die Frage nicht; bezüglich des Schutzes empfiehlt es sich nach unserer Erfahrung, möglichst keine Waffen in Schaufenstern über Nacht zu lassen, da mit Fahrzeugen in die Schaufenster gefahren wird.“
Auch die deutschen Polizeien in Grenznähe, also die Polizeipräsidien Konstanz und Freiburg, haben wir gefragt, ob sich unsere Händler Sorgen machen müssen. Die Antwort: „In der Vergangenheit gab es in der Grenzregion auf deutscher Seite keine Überfälle / Einbrüche in Waffengeschäfte. Weder in dem Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz noch im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg.“ Ob eine aktuelle Gefährdung für Händler auf deutscher Seite besteht? Diese Frage könne „seriös nicht beantwortet werden“, es bestünde allerdings diesbezüglich ein ständiger Austausch mit den Schweizer Behörden.
In den Medienberichten zu der Serie von Überfällen werden einige Schweizer Besonderheiten herausgehoben, die das Land so attraktiv für kriminelle Banden machen. So wird z. B. Ralf Kusterer, Vorsitzender der DPolG in Baden-Württemberg von der Neuen Zürcher Zeitung so zitiert: „Der höhere Lebensstandard in der Schweiz und die damit verbundenen Tatgelegenheiten bieten verstärkt Anreize für entsprechende Täter.“ So gesehen, sind unsere deutschen Händler wohl weniger gefährdet, zum Ziel von Profi-Einbrechern zu werden. Ausgeschlossen werden kann das Risko aber nicht!
Medienschau:
SRF (29.07.2025): Was tun gegen die ausländischen Waffendiebe?
Blick (online 26.07.2025): Einbrecher drohte bei Verhaftung mit Explosion
Blick (online 22.07.2025): Mehrere Einbrüche in Waffengeschäfte
Tagesanzeiger (22.07.2025): Waffendiebstähle häufen sich in der Schweiz
Neue Zürcher Zeitung (online 07.08.2025): Die Frau hört einen „Höllenlärm“ und erblickt einen schwarz gekleideten Mann mit einer Leiter
Neue Zürcher Zeitung (online am 26.07.2025): „Wir sind einfach zu naiv!“: Warum sich ausländische Banden die Schweiz für ihre Raubzüge aussuchen
TeleZüri (04.08.2025): Interview mit Daniel Wyss, Präsident des Schweizer Büchsenmacher- und Waffenfachhändlerverbandes