Der Pulheimer Bürgermeister Frank Keppeler (CDU) im Kreise der Aussteller
V.l.n.r.: Rainer Hellberg, Elke Mauer, Ulrich Sender, Wilfried Loevenich, Gregor Wensing, Bürgermeister Frank Keppeler, Dr. André Kruth, Regina Reiz
Zum 13. Mal in Folge war der Rheinische Sammlerkreis beim Pulheimer Stadtfest vertreten – in diesem Jahr mit einem besonderen thematischen Schwerpunkt: Unter dem Motto „Zukunft braucht Tradition und hat sie auch verdient!“ präsentierten die Aussteller eine eindrucksvolle Vielzahl an Exponaten zum Schützenwesen im Rheinland. Anlass war das 50-jährige Stadtjubiläum Pulheims sowie die traditionsreiche Verankerung der Schützenkultur in der Region.
Am 5. Juli 2025 nutzten daher zahlreiche Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich im Foyer des Kultur- und Medienzentrums anhand sorgfältig arrangierter Vitrinen und fachkundiger Erläuterungen über die geschichtlichen Wurzeln und vielen Facetten des Schützenwesens zu informieren.
Die Ursprünge der ersten deutschen Schützengilden lassen sich im Rheinland bis ins 15. und 16. Jahrhundert zurückverfolgen, die sich damals noch eher als kirchliche Bruderschaften verstanden und oft religiösen Verpflichtungen wie der Begleitungen von Prozessionen nachkamen.
Ab der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gründeten sich aber auch nicht kirchlich gebundene Schützengesellschaften, zunächst meist in den spätmittelalterlichen Städten. Zu dieser Zeit hielt auch der Gebrauch von Schusswaffen immer mehr Einzug – zunächst mit Pfeil und Bogen, später mit Feuerwaffen.
Bei ein solch traditionsreichen Geschichte verwundert es nicht, dass das deutsche Schützenwesen am 4. Dezember 2015 von der UNESCO auch in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.
Eine Vitrine zeigt die bunte Fülle der Patrone .22lfB
Links zwei Feinwerkbau Luftpistolen, rechts eine sportliche Heckler und Koch P9S sowie darunter eine Walther OSP
Besucher konnten unter anderem historische Schusswaffen mit verschiedenen Zündmechanismen (Lunten-, Radschloss- und Steinschlosszündung, sowie verschiede Perkussionswaffen) bestaunen. Darunter auch der Nachbau einer Tryon Rifle, eines Vorderladergewehrs im Kaliber .50, wie es in den Vereinigten Staaten vor dem Sezessionskrieg unter Pelz- und Büffeljägern weit verbreitet war.
Aber auch zeitgenössische Waffen kamen nicht zu kurz: So waren etwa eine Heckler und Koch HK41 (Baujahr 1972) und ein Oberland Arms Modell Commando aus der Black Label Serie, in diesem Fall umgebaut als Salutwaffe für Kaliber 6mmKnall, zu sehen (siehe Bild unten).
Unterstützt wurde die Präsentation vom Heimatmuseum Stommeln, der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Pulheim sowie der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Sinnersdorf, deren Vertreterin, Brudermeisterin Regina Reiz, gemeinsam mit dem Pulheimer Bürgermeister Frank Keppeler die Ausstellung besuchte.
Neben der Darstellung historischer Aspekte und moderner Sporttechnik war es den Ausstellern auch ein Anliegen, zu zeigen, wie tief das Schützenwesen mit demokratischen Prinzipien und bürgerlicher Verantwortung verbunden ist und welche Spannbreite an Disziplinen der moderne Schießsport zu bieten hat.
Das Ausstellerteam (v.l.n.r. Dr. André Kruth, Christoph Giesen, Bezirksschießmeister Jens Knebel (von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft e.V. Pulheim), Wilfried Loevenich, Elke Mauer, Rainer Hellberg, Gregor Wensing und Organisator Ulrich Sender)