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08.10.2019

Kritisieren geht immer, korrigieren selten

Wie man mit den Medien zusammenarbeiten könnte

Fast täglich finden wir Pressemeldungen mit negativem Einschlag, die sich mit der angeblich dramatisch wachsenden Zahl von Schreckschusswaffen, Kleinen Waffenscheinen, Messern usw.  [Zutreffendes bitte einsetzen] befassen. Vorgeblich, um die Leser oder Zuschauer sachlich zu informieren, aber in der Praxis meist mit einer – aus unserer Sicht -  nicht neutralen Ausrichtung. Der Alltag vieler Journalisten ist geprägt von Terminzwang, ungeheurem Zeitdruck und der immerwährenden Jagd nach Schlagzeilen, die ihre Leser verlangen. Hierdurch – und vielleicht auch hier-und-da durch Verlagsvorgaben gesteuerte Vorgaben – kommt es immer wieder zu technischen Fehlern in veröffentlichten Artikeln. Es werden Fachbegriffe verwechselt, Statistiken im fehlerhaften Kontext interpretiert und deshalb oft falsche Rückschlüsse gezogen. 



 

Leser aus der „betroffenen Gruppe“ von Waffenfachhändlern, Büchsenmachern oder auch Jägern und Sportschützen ärgern sich regelmäßig über solche Berichte, da diese Personengruppen in der Regel eine völlig andere Sicht der Dinge hat. Was folgt sind oft erzürnte Leserbriefe an Redaktionen mit zu viel Emotionen oder optimierungswürdiger Wortwahl, die in endlosen Diskussionen der Berichtskommentaren auf den Internetseiten der Zeitschriften enden.

Die Reaktion auf „falsche“ Zeitungsartikel gehört zu den beinahe täglichen Aufgaben der VDB-Pressestelle. Möglichst sachlich, auch wenn der Ärger über eine offensichtlich verfälschende Darstellung groß sein mag, schreiben wir die Autoren des entsprechenden Beitrags an, stellen die unkorrekten Sachverhalte richtig, liefern Belege dafür und bieten abschließend an, dass wir zum einen für weitere Infos zum Thema oder auch ein Interview zur Verfügung stehen. Zum anderen erklären wir uns bereit, künftig vielleicht schon im Vorfeld der Berichterstattung fachlich richtig(er)e Auskünfte zu geben. Ein paar Quellen zur weiteren Recherche gehören stets dazu, damit sich die Presseleute selbst informieren können und nicht blind nur einer Quelle trauen müssen – soviel Transparenz und auch Mut sollten wir aufbringen.

Tatsächlich lässt sich feststellen, dass nach und nach der eine Autor oder die andere Journalistin bei einem erneuten Beitrag rund um das Thema Waffen und Waffenrecht zuerst beim VDB anruft und sich das erste Grundlagenwissen erfragt. Aber, auch das lehrt die Erfahrung, kann selbst der überzeugteste Redakteur wenig bewirken, wenn die Grundtendenz des Artikels, nämlich eine negative, schon vom Chefredakteur mit auf den Weg gegeben wurde. Auch kann man wenig ausrichten, wenn eine Redaktion trotz offensichtlicher Fehler oder zumindest Fehlinterpretationen in ihrem Beitrag weder auf eine sachliche Richtigstellung noch auf ein Gesprächsangebot eingeht. So geschehen allein zweimal im letzten Monat, als die Saarbrücker Zeitung (Link zum Beitrag als PDF) und die Süddeutsche Zeitung (Online-Link) beide auf das momentane „Trendthema“ einstiegen und über „Die Deutschen bewaffnen sich“ berichteten. Die beiden VDB-Schreiben an die jeweiligen Autoren blieben unbeantwortet.

Trotzdem möchten wir die VDB-Mitglieder, aber auch alle anderen Waffenbesitzer und interessierte Bürger weiterhin auffordern, wie schon bisher (und öfter geht immer…) Presseberichte rund um den Waffenbesitz, die Sie geärgert haben, mit Quellenangabe (Link oder Screenshot genügt) an presse@vdb-waffen.de zu melden. Aber auch positive, sachlich korrekte Berichterstattung sollte berücksichtigt werden – in solchen Fällen bedanken wir uns oft für die faire Behandlung des Themas, wenn Vorurteile hinterfragt werden und alle Seiten zu Wort kommen.

Und sollte sich eine Redaktion oder ein freier Autor andererseits bei Ihnen im Unternehmen melden, um Sie zu einem Waffenthema zu befragen  – scheuen Sie sich nicht und kontaktieren Sie zunächst den VDB. Wir beraten und unterstützen Sie gern und sind auch oft bei Interviews im Hintergrund dabei. Oft können wir auch aus Verbandssicht allgemeine Informationen beisteuern, die durchaus gern angenommen werden. Nicht zuletzt können wir vor Ort aus entsprechend langjähriger Erfahrung auch dafür sorgen, dass Sie und Ihr Unternehmen fair behandelt werden und in den Medien positiv und glaubwürdig „rüberkommen“. 

VDB-Brief an Frau Fatima Abbas, Saarbrücker Zeitung      Link zum Originalbeitrag

VDB-Brief an Herrn Ronen Steinke, Süddeutsche Zeitung      Link zum Originalbeitrag